Burg Drachenfels I

Burg Drachenfels I

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Beschreibung

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Bild: Drachenfels mit Felsrutsche (Kupferstich) Matthäus Merian, 17. Jhdt. (Ausschnitt)

Der Bergfried entstand vor 1149 – im gleichen Jahrhundert folgten Palas, Kapelle und Dienstbotenwohnungen. Die Außenanlagen und die Vorburg stammen aus dem 15. Jahrhundert. Dass die imposante Burg heute eine Ruine ist, liegt nicht nur an ihrer Schleifung im Dreißigjährigen Krieg. Schuld an der Zerstörung der Westseite waren vor allem die Trachyt-Steinbrüche, die sich der Gipfelkuppe annäherten. Auf dem Stich aus dem 17. Jahrhundert sehen wir den noch erhaltenen Burgkern – und die Rutschen für die Steine.

Bild: Zeichnung Grundriss Burgruine Drachenfels, Jochen Cremer, 1977

Durch das von einem Rundturmrest flankierte ehemalige Tor betreten Besucher den Zwinger. Er grenzte die Burg auf der Nord- und Ostseite vom Berg ab. Auf der Süd- und Westseite übernahm der steile Fels den Schutz. An höchster Stelle thront der rechteckige Wohnturm – auch „Palas“ genannt. In der von einer Mauer umgebenen Kernburg befinden sich auf der Nordostseite Reste des ehemaligen Palas, die als Mauerzähne emporragen. Hier ist eine Fensteröffnung in Blickrichtung Köln (häufig „Kölner Fenster“ genannt) noch erhalten.

Bild: Postkarte Ruine auf dem Drachenfels, um 1900

Im Zentrum erhebt sich der Bergfried. Ein Teil ist vermutlich Ende des 18. Jahrhunderts abgestürzt, was ihm die schlanke Anmutung verleiht. Seine charakteristische Silhouette spiegelt sich seither in unzähligen Zeichnungen, Gemälden und Fotos wider. Das untere Geschoss des dreistöckigen Bergfrieds hatte keinen Eingang. sondern nur spärliche – teilweise noch erhaltene – Lichtschlitze. Im mittleren Stock befand sich der Eingang. Das Obergeschoss hat drei Fenster, eines davon ist an der Ostseite zu sehen. Mauerreste zeigen, dass hier einst eine Treppe zum Erreichen der Turmkrone war.

Bild: Grabplatte Graf Heinrich vom Drachenfels, 1530, St. Mariä Heimsuchung Rhöndorf

Einer der Letzten aus der Linie der Burggrafen von Drachenfels war Graf Heinrich, der im Jahr 1530 starb und in der Klosterkirche von Heisterbach beerdigt wurde. Seinen Grabstein konnte man bei der Zerstörung des Klosters retten. Heute ist er an der Außenwand der Kirche St. Mariä Heimsuchung in Rhöndorf zu sehen. Übrigens: Der Name „Drachenfels“ soll ursprünglich einen steilen Abhang bezeichnet haben. Schon im Mittelalter aber hat offenbar die Ähnlichkeit des Namens mit dem Fabelwesen die Fantasie der Burggrafen beflügelt: Sie erhoben den Drachen zu ihrem Wappentier - so auch zu sehen auf dem Grabstein des Burggrafen Heinrich. Bis heute greift die Souvenir-Industrie das Motiv gerne auf.

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Mehr zur Geschichte von Burg Drachenfels finden Sie im Siebengebirgsmuseum Königswinter, Kellerstraße 16
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