Rheinblick I

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Beschreibung

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Blick vom Drachenfels auf den Rhein, Nikolaus Christian Hohe (?) um 1850, Siebengebirgsmuseum / Stadt Königswinter

Das Nikolaus Christian Hohe zugeschriebene Gemälde entstand um 1850 und bietet eine ungewöhnliche Perspektive auf das Rheintal. Es illustriert detailliert die baulichen und verkehrstechnischen Besonderheiten der damaligen Landschaft: Wir blicken über den Rhein und die Residenz der Familie Deichmann hinweg. Der Rhein erscheint uns als (Güter-)Verkehrsweg – davon erzählen ein riesiges sogenanntes Holländer-Floß, eine Fähre und einige Segelboote. Nahe der Godesburg ließ der Künstler sogar einen Dampfzug durch die Rheinebene brausen, tatsächlich wurde die Strecke zwischen Rolandseck und Bonn jedoch erst 1856 fertiggestellt.

Bild: „Rolandseck, Nonnenwerth und Drachenfels“, Turner 1817

Unter den englischen Landschaftsmalern am Rhein war William Turner der berühmteste. Nur ein Jahr nach Lord Byrons Reise hielt Turner 1817 – auf Byrons Spuren reisend – seine Eindrücke in schnellen Bleistiftskizzen fest, die in einer Serie von 51 kleinformatigen Rheinansichten in Aquarell- und Deckfarben mündeten. Typisch für Turner ist, dass er die Farben im Vordergrund bewusst zur Steigerung der atmosphärischen Wirkung einsetzt, während der Hintergrund dunstverschleiert bleibt.

Bild: „Rheinlandschaft mit Burg Drachenfels“, Bamberger 1845

Einige deutsche Künstler der Romantik - wie der Maler Fritz Bamberger – steigerten die Vorbilder in der Natur ins Dramatisch-Märchenhafte: So sorgt er im Bild „Rheinlandschaft mit Burg Drachenfels“ von 1845 durch den Einsatz von Hell-Dunkel-Effekten für eine enorme, dramatische Grundstimmung, die das Vergängliche der Ruine besonders betont.

Bild: „Eisgang auf dem Rhein“, Carl Hilgers 1850

Ein Meister des dramatischen Moments war der Düsseldorfer Maler Carl Hilgers. In seinem Gemälde „Eisgang auf dem Rhein mit Drachenfels“ von 1850 rückt er die Silhouette des Drachenfels‘ stärker in den Hintergrund, um das Weiß des Schnees und die Naturgewalten der Eisschollen stärker betonen zu können.

Bild: „Der Drachenfels“, C. J. N. Scheuren 1852

Unter den Landschaftsmalern der nahen Düsseldorfer Kunstakademie beschäftigte sich vor allem Caspar Johann Nepomuk Scheuren intensiv mit dem Siebengebirge. Auf dem Ölgemälde „Der Drachenfels“ (1852) setzt er durch das seitlich einfallende Sonnenlicht die Umrisse des Berges und der Burgruine effektvoll in Szene. Auf dem Rhein gleitet ein kleines Ruderboot ruhig dahin und unterstreicht durch seine Winzigkeit zusätzlich die monumentale Wirkung des Drachenfels‘.

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Besuchen Sie das Siebengebirgsmuseum mit seiner Sammlung von Landschaftsgemälden der Romantik: Siebengebirgsmuseum Königswinter, Kellerstraße 16
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Die Bonner „Sammlung RheinRomantik“ ist eine der wichtigsten deutschen Sammlungen zur Geschichte und Entwicklung der romantischen Malerei des 19. Jahrhunderts. Teile der Sammlung werden in regelmäßig wechselnder Auswahl im Siebengebirgsmuseum präsentiert. Die Gemälde der Sammlung lassen sich auch online betrachten:
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