Mittelstation II

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Beschreibung

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BURGHOF

Wo hört die Wahrheit auf, wo fängt die Dichtung an? Angeblich hat der frühe Tod der Wirtstochter Maria Riegel vom nahe gelegenen „Burghof“ den Dichter Ludwig Uhland zur Dichtung des „Drei-Burschen-Lieds“ inspiriert. Darin setzte er seiner Geliebten ein Denkmal – hieß es. Tatsächlich war Maria Riegel zur Zeit der Lied-Entstehung zwar erst neun Jahre alt, doch die Begeisterung für die Legende zum populären Uhland-Textes war zu groß. Dessen Verortung am Burghof wurde zur feststehenden Tatsache. Bis heute existiert das Grab der Maria Riegel auf dem Königswinterer Friedhof.

Bild: Ehemalige Hinweistafel „Drei-Burschen-Baum“ zu einem kurios- mit frei Stämmen - gewachsenen Baum im Garten der „Burghof“-Gaststätte. SiebengebirgsmuseumBild: Ansichtskarte „Burghof“ (1910)

Im Jahr 1904 erstand das Burghof-Hotel im gediegenen Landhausstil neu, der einen altdeutschen und gemütlichen Gasthauscharakter vermitteln wollte – mit Zierfachwerk und einem ausgebauten Dachgeschoss samt Giebeln und Gauben. Im Gebäude entstand ein wandfüllendes Gemälde mit dem Text der Uhland-Lieddichtung. Das Motiv diente fortan zur Werbung und als Vorlage für Ansichtskarten. Seit 1989 gilt es jedoch als verschollen. Ab 1989 stand der Burghof leer, wurde 1997 unter Denkmalschutz gestellt und 2016 von einem Bonner Unternehmer gekauft.

SCHLOSS DRACHENBURG

Bild: Stephan von Sarter, 1858, Schloss Drachenburg

Bauherr Baron Stephan von Sarter sah in Schloss Drachenburg „einen Hochsitz deutscher Kunst, in dessen prächtigen Räumen Sage, Geschichte und Schönheit des Rheins durch Künstlerhand ein einzig geartetes Denkmal errichtet erhalten“. In nur drei Jahren fertiggestellt, fehlte die Prunkvilla ab 1886 in keinem Rheinreiseführer mehr, obwohl sie nicht zu besichtigen war.

Bild: Ansichtskarte „Nordseite“ (1906, Ausschnitt)

Nach den Plänen des ebenso ehrgeizigen wie reichen Bauherrn sollte der Außenbau perfekt der zeitgenössischen Architekturmode des Historismus entsprechen – und Themen wie den Fortschrittsglauben, Patriotismus und das Bildungsbürgertum widerspiegeln. So finden sich z.B. am hier abgebildeten Nordturm Figuren von „vier Großmeistern deutscher Kunst“ mit Bezug zur Lokalgeschichte, darunter der erste Baumeister des Kölner Doms, Gerhard Rile.

Bild: Wandgemälde aus dem Nibelungenzimmer, Lithographie, um 1904, Schloss Drachenburg

Auch die künstlerische Gestaltung der Innenräume nahm Bezug zur Rheinlandschaft und ihrer Geschichte: Das als Schaustück konzipierte, salonartige Nibelungenzimmer zeigte wichtige Szenen aus dem Nibelungenlied – wie hier den „Streit der Königinnen vor dem Wormser Dom“.

VORBURG

In der Vorburg zeigt das Deutsche Museum für Naturschutzgeschichte die großen Entwicklungslinien der sozialen Bewegung Naturschutz auf.

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Deutsches Museum für Naturschutzgeschichte
Di–Fr 14–17 Uhr, Sa 14–18 Uhr, Son 11-18 Uhr, montags geschlossen
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Schloss Drachenburg
Di–Fr 14–17 Uhr, Sa 14–18 Uhr, Son 11-18 Uhr, montags geschlossen
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Siebengebirgsmuseum Königswinter, Kellerstraße 16
Di–Fr 14–17 Uhr, Sa 14–18 Uhr, Son 11-18 Uhr, montags geschlossen
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